Recycling bei Aurubis (Affi)

Wie in der Norddeutschen  Affinerie wird auch im mittlerweile "Aurubis" genannten Konzern Primärkupfer (Erzkonzentrat aus Minen) durch Sekundärkupfer (Schrott, Recyclingmaterial) ergänzt. In den vier Hütten Hamburg, Lünen, Pirdop (Bulgarien) und Olen (Belgien) werden ca. 1,1 Mio. t Kupfer pro Jahr erzeugt. Der Anteil des Sekundärkupfers ist nun schon im zweiten Jahr hintereinander deutlich zurückgegangen, s. Geschäftsberichte. Auf der Hauptversammlung am 2. März 2017 wurde das von "Rettet die Elbe" kritisiert und der Vorstand zu einer Erklärung aufgefordert.


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Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Baumgardt, ich vertrete den Aktionär Förderkreis "Rettet die Elbe" eV. Mein Thema ist das Recycling, das das Unternehmen in heutigen Zeitungsanzeigen in den Vordergrund stellt. Ausweislich des Geschäftsberichts 2015/2016, S. 82, ist der Altkupfereinsatz seit dem Geschäftsjahr 2011/2012 stetig zurückgegangen, erst langsam, dann deutlch rascher, von 334.000 t auf 253.000 t im letzten Geschäftsjahr. Die Erklärung im Geschäftsbericht, der Schrotthandel halte sich zurück, halte ich für unzulänglich, denn die Schrotthändler können nicht auf Jahre das Altkupfer lagern in der Hoffnung auf höhere Preise. Es ist eine kaufmännische Erklärung, aber in diesem Unternehmen geht es um das Produkt.

Wir lieben Kupfer

Vor vierzig Jahren lagen "Affi" und "Rettet die Elbe" in heftigem Streit um Umweltverschmutzung. Im Laufe der Zeit hat das Unternehmen starken Ehrgeiz entwickelt, Kupfer umweltverträglich herzustellen, mit in Hamburg respektablen Ergebnissen. Aber es geht immer noch besser, heisst es im vorletzten Geschäftsbericht. Damit es besser wird, ist Rcycling der strategische Schlüssel.

Der Vorstand wies auf ein Forschungsprojekt eines Fraunhofer Instituts hin, das "Global Copper Flow Model". Das für Aurubis erreichbare Sekundärkupferinventar lässt sich daraus schwerlich erkennen. Wie das Unternehmen an welche Ressourcen herankommen will, wurde vom Vorstand überhaupt nicht beantwortet. Aus den Antworten auf die Fragen anderer Aktionäre geht hervor, dass der Anteil des Sekundärkupfers garnicht steigen soll.

Die Beiträge des Dachverbands "Kritische Aktionäre" sind hier zu finden.

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