700 HAFENPLANER BETEN EINEN CONTAINER AN
(Leicht modifiziertes Gedicht von B. Brecht
aus den Jahren 1926 - 1933)
Ohne Einladung
Sind wir gekommen
Siebenhundert (und viele sind noch unterwegs)
Überall her
Wo kein Wind mehr weht
Von den Mühlen, die langsam mahlen, und
Von den Schreibtischen, hinter denen es heißt
Daß kein Hund mehr vorkommt.
Und haben Dich gesehen
Plötzlich über Nacht
Container.
Gestern warst Du noch nicht da
Aber heute
Bist nur Du mehr.
Eilet herbei, alle
Die ihr absägt den Ast, auf dem ihr sitzet
Hafenplaner !
Gott ist wiedergekommen
In Gestalt eines Containers.
Du Häßlicher
Du bist der Schönste!
Tue uns Gewalt an
Du Sachlicher.
Lösche aus unser Ich!
Mache uns kollektiv!
Denn nicht wie wir wollen
Sondern wie Du willst.
Du bist nicht gemacht aus Elfenbein und Ebenholz, sondern aus
Eisen.
Herrlich, herrlich, herrlich!
Du unscheinbarer Container!
Du bist kein Unsichtbarer
Nicht unendlich bist Du!
Sondern zwei Meter hoch.
In Dir ist kein Geheimnis
Sondern Ware.
Und Du verfährst mit uns
Nicht nach Gutdünken, noch unerforschlich
Sondern nach Berechnung.
Was ist für Dich ein Gras?
Du stehest darauf.
Wo ehedem Gras war
Da stehest jetzt Du,
Container!
Und vor Dir ist ein Gefühl
Nichts.
Darum erhöre uns
Und erlöse uns von dem Übel des Geistes.
Im Namen der Containerisierung
Der Hafenplanung und der
Statistik!
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