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Konjunkturprogramm Umwelt

Endlich einmal das für die Elbe tun, wofür bislang nie Geld übrig war

Den Hafen ausbauen und die Elbe vertiefen, dafür investierte der Senat reichlich. Die schlimmen Folgen zu bekämpfen, nämlich Sauerstofflöcher und Tidehub-Verstärkung, fiel bislang dem Dogma der Haushaltsstabilität zum Opfer.

Ein Fondsvermögen von 40 Mio. Euro unter Verwaltung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sollte für die Sanierung der Elbe aufgefahren werden – allerdings erst in 10 Jahren. Bis heute ist erst ein Bruchteil davon eingezahlt, und die Zinserträge reichen nicht für ernsthafte Maßnahmen. Für ein effektives Sedimentmanagementprogramm veranschlagt HPA 16 Mio. Euro – pro Jahr! Bis auf die ökologisch fragwürdige Sedimentfalle hat HPA keinen der guten Vorsätze auch nur in einen Plan umgesetzt.
In der Finanzkrise macht der Senat Schluss mit dem falschen Geiz und schüttet Millionen aus. Containerzüge fallen nicht mehr von den Brücken, im Hafen wird für die Zeit nach der Krise investiert, Kinder lernen angstfrei unter stabilen Schuldächern, von der Elphi kriegt jeder hamburgische Handwerker 'ne Scheibe ab, und HSH-Investoren schneiden bedächtig Coupons.

Und die Elbe, Hamburgs kranke Lebensader?
Der Förderkreis Rettet die Elbe schlägt zwei zukunftsweisende und nachhaltige Maßnahmen PPT vor:
1. Zwischen Süderelbe und Köhlfleet wird eine „Neue Alte Süderelbe“ angelegt. Sie wird der ökologische Bypass für einen großen Abschnitt des Hafens sein. Als Flachwasserzone wird sie den Sauerstoffhaushalt verbessern und ein Rückzugsgebiet für Fische sein. Die Spaltung der Strömung wird dämpfend wirken und damit sogar die Probleme der Unterhaltungsbaggerung vermindern.
2. Der Kaltehofe-Deich im Süden der Billwerder Bucht soll durch ein zweites Sperrwerk geöffnet werden, damit sie von der Tide durchströmt wird. Dies wirkt der Verlandung entgegen. Die Wirkung ist ähnlich der „Neuen Alten Süderelbe“.
Nach kurzer Zeit wird man merken, dass das viele Geld der Konjunkturpakete von Bundesregierung und Senat wirkungslos verpufft ist. Was nachhaltig bliebe, wären mit Sicherheit unsere Vorschläge, falls HPA und Umweltbehörde weitsichtig genug sind, sie zu akzeptieren. Denn wenn der Tidehub nicht reduziert wird, wird der Hafen schneller verlanden, als HPA die Baggerei bezahlen kann. Die Industrie und Kraftwerke würden abwandern, falls sie wegen Sauerstofflöchern die Kühlwassereinleitungen und somit ihre Produktion Sommer für Sommer weiter drosseln müssten. Hamburg lebt von und mit der Elbe.

Wann, wenn nicht jetzt, will Hamburg in die Elbe investieren?