Vor 140 Jahren begannen die Hamburger, eine Fahrrinne vom Hafen bis zur Nordsee in den Elbestrom zu graben. Um 1900 fiel die bis heute geltende Entscheidung über die Stromregulierung hinaus für einen Kanal in der Elbe. Kaum vertieft, begann die Elbe, den Graben wieder zuzuschütten, so dass die Hamburger ständig mit Unterhaltungsbaggerungen nacharbeiten mussten. Mit jeder Vertiefung nahm das jährliche Baggervolumen zu. Die Mengen in Hamburg stiegen von 1965 bis 1976 von gut 1 Mio. m3 pro Jahr, nach der Vertiefung 1976 auf 2,5 Mio. m3 pro Jahr, und ab der letzten Vertiefung 1999 mit stark schwankenden Mengen im Durchschnitt auf 5,5 Mio. m3 pro Jahr!
Mit "Tidepumpe" und "Oberwasser" ist die Verdoppelung der Baggermenge nicht erklärlich. Ebenso wenig taugt die Kreislaufbaggerung als Entschuldigung, denn bei Nesssand darf nur im Winter verklappt werden, wenn elbetypisch hohes Oberwasser den Schlick gemäß der ursprünglichen Idee stromab verfrachtet. HPA hat sich die Probleme selbst geschaffen durch:
Das "Tideelbekonzept" wurde 2006 von Hamburg Port Authority (HPA) und Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS, früher WSD) veröffentlicht. Dessen Maßnahmenvorschläge zielen zwar auf Minderung des Tidehubs, verwirklicht wurden aber nur Notlösungen. Es folgten 2008 das "Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe" sowie das "Forum Sedimentmangement und Strombau" (FOSUST), zu dem HPA alle in Frage kommenden Interessenverbände geladen hatte. Einvernehmlich an erster Stelle wurde im Abschlussbericht des FOSUST im Juni 2015 gefordert, die Baggermengen zu vermindern. Wie das geschehen könnte, sollte HPA in einem erneuerten Sedimentmanagementkonzept festlegen.
Statt seine Hausaufgaben zu machen, baggert HPA weiter wie besessen das ganze Jahr 2015 bis heute und verklappt das Baggergut sowohl bei Nesssand als auch in der Nordsee. Nun wurde der schleswig-holsteinische Umweltminister korrumpiert, für 2,5 Mio. Euro die Verklappung von über 1 Mio. m3 pro Jahr in die Nordsee zu für die nächsten zehn Jahre genehmigen, d.h. bis 2026. Die primäre Aufgabe zu lösen verschiebt HPA auf die Zeit danach: „Angestrebt wird die Umsetzung von … als besonders geeignet für die Reduzierung des Sedimentanfalls eingeschätzten Maßnahmen bis 2030.“
Der Förderkreis »Rettet die Elbe« eV fordert: