Gesamtumschlagsprognosen und Realität

Nach den Prognosen des Hafenentwicklungsplans von 1976 wäre Altenwerder bereits 1985 für neue Containerumschlagsanlagen gebraucht worden, da die vorhandenen Umschlagsflächen nicht ausreichen würden. Wie wenig Umschlagsprognosen für eine Hafenplanung und -erweiterung geeignet sind, zeigt der tatsächliche erreichte Gesamtumschlag im Vergleich mit den Prognosen.

Die Prognosen für den Gesamtumschlag erwiesen sich immer als zu hoch und wurden immer nach unten korrigiert. Nach der Öffnung des Ostens wurde eine Prognose erstellt, die sich inhaltlich von den Prognosen aus den 70er Jahren nicht unterschied. Ca. 100 Mio. t Gesamtumschlag sollten 1999 erreicht werden, umgeschlagen wurden aber nur 81 Mio. t.

Containerumschlagsprognosen und Realität

Die Prognosen für den Containerumschlag waren immer zu niedrig, trotz der überproportionalen Steigerung konnte der Containerumschlag im jetzigen Hafengebiet bewältigt werden. Die Hafenerweiterung in Altenwerder wurde mit zunehmenden Containerumschlag in TEU (Twenty Feet Equivalents Units) und mit der nicht ausreichenden Flächenkapazität begründet.
Entwicklung Containerumschlag
Containerumschlag im Hamburger Hafen und Prognosen (in 1.000 TEU)
Auch hier liegen die Prognosen unter der Realität. Der tatsächliche Umschlag 1999 war aber bereits größer als der für das Jahr 2000 vorhergesagte. Die maximale Kaiumschlagskapazität (incl. aller geplanter Umstrukturierungen) im Hamburger Hafen wurde mit ca. 3,4 Mio. TEU angegeben, tatsächlich wurden aber 1999 bereits 3,74 Mio. TEU umgeschlagen. Der internationale Vergleich in der Flächennutzung zeigt deutlich, dass im Hamburger Hafen noch erhebliche Kapazitäten vorhanden sind.

Fläche pro umgeschlagenen Container in verschiedenen Häfen

Die Fläche in Altenwerder wird nicht vor 2002 bzw. 2004 für Hafenzwecke zur Verfügung stehen. Die Umschlagsprognosen wurden aber nur bis zum Jahr 2000 erstellt, über einen Zeitraum also, in dem das prognostizierte Wachstum ohnehin im jetzigen Hafengebiet bewältigt werden muss. Auch bieten die Prognosen über die mengenmäßige Entwicklung des Seetransports und des Umschlags in Tonnen oder Containerzahlen keine geeignete Basis für die Beurteilung der wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens für die Stadt Hamburg. Sie können auch nicht unmittelbar als Grundlage für die Hafenerweiterung verwendet werden. Vielmehr müssen heute die Wertschöpfungsmöglichkeiten und Beschäftigungsperspektiven, die vom Hafen ausgehen und in Zukunft ausgehen können, betrachtet und benannt werden.


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