Schlussfolgerung


Als "Rettet die Elbe" die Aktion auf der Hauptversammlung plante, ahnten wir nicht, zum Ok Tedi zu reisen. Für uns war Ok Tedi ein abstraktes Argument, das wir in der wirklichen Welt in Hamburg in unserer wirklichen Fehde mit der Affi benutzten, nach dem Prinzip: global denken, lokal handeln. Als wir aus der Verhandlung mit dem Chef der Affi, Dr. Marnette, herauskamen, der vorgeschlagen hatte, eine Delegation nach Papua Neuguinea zu schicken, guckten wir uns an: was machen wir, wenn der es ernst meint? Können wir etwas auf solch einer Reise erreichen, das es rechtfertigt, tonnenweise Treibhausgas in die Atmosphäre zu blasen.


Was wir erreichten, und was nicht

Es wurde gezeigt, dass eine gut vorbereitete Aktionärsaktion öffentliche Aufmerksamkeit erregen kann. Die Führung des Unternehmens konnte das Problem nicht ignorieren. Das Werkzeug "kritische Aktionäre" ist in Deutschland nicht so weit entwickelt wie in anderen Ländern, so dass unser Vorgehen andere ermuntern kann. Die Affi kann nicht beanspruchen, nachhaltig und umweltfreundlich zu sein, im Gegenteil, sie muss sich sorgen, dass der schlechte Ruf des Bergbaus auf sie abfärbt. Wie im Bergbau, kann das auf den Aktienkurs schlagen. In einer Vorlesung im Projekt "Nachhaltige Metallwirtschaft" an der Fachhochschule Hamburg begrüßte Dr. Marnette die Idee, ein "Eco-Rating" für sein Unternehmen durchzuführen. Solange die Affi Erzkonzentrat vom Ok Tedi bezieht, wird sie nicht als 1A bewertet werden können. 

Die Affi wird nicht ökonomischen Druck ausüben, kein Erzkonzentrat mehr zu kaufen, um OTML zu drängen, den Umweltschutz zu verbessern. Das verquere Argument der Affi lautet, dann würde das Erz an eine andere Hütte verkauft und dort unter schlechteren Bedingungen verarbeitet. Diese Rechnung ist nicht vollständig, weil die Affi sich Ersatzerz beschaffen müsste, das bis dahin nicht unter saubersten Bedingungen verhüttet wurde. Die Summe des Kupfers aus der "sauberen" Hütte bleibt konstant. OTML hat die Abfallbehandlung nicht geändert. Die sind nicht beeindruckt von süssen Worten. OTML äusserte Besorgnis, ohne die Affi als verlässlichen Kunden müsse das Erzkonzentrat mit weniger Gewinn verkauft werden, und darunter könnten auch die sozialen und ökologischen Projekte leiden. Es ist ein billiges Argument beider Firmen, das Schlechte zu rechtfertigen, weil es ja noch schlechter kommen könne. 

Die Affi erkannte ihre Verantwortung an für die Bedingungen, unter denen das Kupfererz abgebaut wird, das sie hier verhüttet. Die Affi versuchte Einfluss zu gewinnen auf die Global Mining Initiative. GMI hat allerdings darauf nicht reagiert. 

Die Affi unterstützt ein Gesundheitsprojekt in der Ok Tedi Region. Jedoch zielt der Beitrag der Affi nicht über die Zeit nach der Minenschließung, wenn die Hilfe am nötigsten gebraucht wird. 

Es ist möglich, über ein Produkt wie Kupfer auch von der Konsumentenseite zu diskutieren, obwohl der Kunde hier keine direkte Wahl wie bei Holzprodukten hat. Die Evangelische Kirche sollte das Thema aufgreifen , z.B. auf dem Kirchentag. 

Die Informationen, die durch die Reise gewonnen wurden, werden den Umweltschützern zur Verfügung gestellt, die am Thema Ok Tedi arbeiten. Hinzu kommen Dokumente und Internet-Links, die im Lauf der Zeit anfielen. Zuletzt wurde die Rolle des deutschen Staats bei der Erschließung von Kupferrohstoffen untersucht, und eine Liste der Lieferanten der Affi zusammengestellt.


"Rettet die Elbe" wird seine Aktivitäten nicht ausweiten und zu "Rettet dein Ok Tedi" werden, wir werden keine Ratschläge erteilen und keine Interessengruppe in PNG werden. Wir haben die Affi als "stakeholder" in PNG wieder eingeführt. Unser Bericht soll zur Diskussion über den Minenschließungsplan unter den Wantoks in PNG beitragen. Das Ziel unserer Arbeit ist immer noch die Affi, die endlich der Kupferproduzent werden muss, der sauber von der Mine bis zur Ware bis zum Recycling arbeitet. Ok Tedi ist das Beispiel, dass die Umweltprobleme der Kupferproduktion nicht ins Ausland exportiert werden dürfen.

Die Affi ist empfänglich für öffentlichen Druck. Der muss verstärkt und über längere Zeit aufrecht erhalten werden. Dazu werden mehr Kräfte gebraucht als eine vorwiegend lokale Umweltschutzgruppe wie "Rettet die Elbe" aufbringen kann. Umweltschützer, 3.Welt-Gruppen, Kirche und Kritische Aktionäre müssen zusammenarbeiten, damit die Affi nicht mit Guten-Willen-Erklärungen und Alibiprojekten davonkommt.

erstellt April 2001
update August 2003

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