FÖRDERKREIS RETTET DIE ELBE EV
Pressemitteilung 4.4.2000
Norddeutsche Affinerie kann Problem Ok Tedi
Mine nicht beiseiteschieben
Die Norddeutsche Affinerie Hamburg bezieht 16% ihres
Kupfererzes aus der Ok-Tedi Mine in Papua Neuguinea, wo es unter äußerst
umweltschädlichen Bedingungen abgebaut wird. Deshalb beschaffte sich
der Förderkreis "Rettet die Elbe" eV eine Aktie, um auf der Aktionärs-Hauptversammlung
den Antrag zu stellen, dass die NA sich für die sofortige Schließung
der Mine einsetzt und 1% des Gewinns in einem Fond zur Linderung der ökologischen
und sozialen Folgen bereitzustellt, anderenfalls Vorstand und Aufsichtsrat
nicht zu entlasten.
Im Geschäftsbericht erklärte der Vorstandsvorsitzende
Dr. Marnette zwar, die NA sei weltweit führend im Umweltschutz, doch
unseren Antrag lehnte er ab. Nach einer intensiven Diskussion, in der andere
Aktionäre unser Anliegen unterstützten, bot der Aufsichtsrat
an, in einen Dialog mit Umweltschützern, dem Minenbetreiber und der
Regierung von Papua Neuguinea einzutreten. Gegenstand des Dialogs soll
ein möglicher Beitrag der NA zur Behebung der ökologischen
und sozialen Missstände sein.
Dieser kleine Schritt führt in die richtige
Richtung, doch müssen ihm weitere folgen. Entsprechend ermutigend
war die Resonanz auf unsere Gegenanträge bei einer überraschenden
Zahl von Aktionären. Die NA, obwohl nicht Minenbesitzerin, ist als
führendes Unternehmen auf dem bedeutendsten Markt für Kupfer,
nämlich Europa, mitverantwortlich, unter welchen Bedingungen das Erz
in Papua gewonnen wird. Der Umwelt und den Menschen am Ok Tedi muss zuerst
geholfen werden. Ein Fall wie Ok Tedi darf nicht wieder vorkommen.
Das nackte Resultat der Versammlung war, dass 36 000 Anteile von 36
000 000 für unseren Vorschlag stimmten - nichts, worüber sich
der Vorstand Sorgen machen müsste. Er nahm jedoch unsere Aktion ernst
genug, sie an die Spitze der Tagesordung zu setzen. Einige Zeitungen erkannten
dies wohl. Wir nutzten das Angebot des Aufsichtsrats, die Affi zu gehaltvolleren
Schritten zu bewegen. Auf unsere Bitte fand eine Diskussion zwischen dem
Direktor des Vorstands, Dr. Werner Marnette, und Vertretern von "Rettet
die Elbe", des "Deutschen Pazifik Netzwerk", und des "Evangeischen Missionswerks
in Deutschland" statt. Sie ergab, dass eine Delegation der NA zur Ok Tedi
Mine in PNG gesandt würde. "Rettet die Elbe" wurde von NA und OTML
eingeladen, die Delegation zu begleiten.
Die Reisekosten von "Rettet die Elbe" wurden nicht von der NA getragen,
und wir haben die NA auch nicht darum gebeten.
Inhalt
Ok Tedi Seiten
zurück
zur Homepage
|