Ganz Altenwerder gehört der Stadt. Werner B. hielt die Drohung mit Enteignung und die brutale Zerstörung seiner Heimat nicht mehr aus und verkaufte Haus und Land. Damit aber schafft der Senat nicht das Unrecht aus der Welt, das er seit einer Generation setzt.
Nach 800 Jahren Koexistenz sprach der Senat von Hamburg einseitig dem Dorf Altenwerder und seinen Bewohnern das Recht ab, nach ihrer Art zu leben. Das angebliche Wohl der Stadt, an einem Hafen zu verdienen, stehe höher als die kleine Dorfwirtschaft. Mit dem Hafenerweiterungsgesetz ließ sich der Senat ganz "demokratisch" zu seinem Vorhaben ermächtigen.
Der Aufkauf des Lands und die Vertreibung seiner Bewohner wurden mit Tricks, Betrug und Psychoterror durchgesetzt. Das und die Resultate der "Industrialisierung des Unterelberaums", umweltverpestende Schwerindustrie, Autobahnen und Atomkraftwerke, weckten den Widerstand vieler BürgerInnen. Die Antwort des Senats war: Knüppel frei und Einkesseln. Zwar mußte er Zugeständnisse machen, die Öffentlichkeit an den Planfverfahren zu beteiligen, doch setzte er als Schiedsrichter immer seine eigenen Behörden ein. So gerieten alle Verfahren zur Farce.
Profitiert haben von Hafenerweiterung und Industrieansiedlungen wenige Kapitalbesitzer, Politiker und die Banken. Die Verluste tragen die übrigen BürgerInnen, nämlich die Pleiten von Reynolds Aluminium und Stahlwerken, die verlorenen Arbeitsplätze im Schiffbau, Hafenbetrieb und auf den ausgeflaggten Schiffen, und die Kahlschläge in den Sozial- und Bildungsangeboten der Stadt.
Binnen eines halben Jahres wurde in Altenwerder eine Tier- und Pflanzenwelt vernichtet, die sich in Jahrhunderten in einer Artenvielfalt entwickelt hatte, die einmalig in Hamburg war. Einige Arten werden aus Hamburg für immer verschwinden.
Senat und Wirtschaft sind mit Altenwerder nicht satt. Auf der Speisekarte stehen als nächstes Elbvertiefung, Hafencity, Transrapid, Moorburg .... Auch härteste Umweltzerstörung machen sie durch "Ausgleichsmaßnahmen" möglich. Altenwerder hat ihnen bewiesen, wie sie mit schlechtesten Argumenten durchkommen. Ob ihnen das gelingt, hängt aber auch davon ab, was wir aus dem Fall lernen, und wie wir und mehr Menschen als bisher Widerstand leisten. Der erste Schritt dahin heißt:
... nicht vergessen!
Förderkreis "Rettet die Elbe" e.V.
Förderkreis »Rettet die Elbe« eVNernstweg 22, 22765 Hamburg, Tel.: 040 / 39 30 01, foerderkreisrettet-die-elbe.de |
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