An die deutsche
Flussgebietsgemeinschaft Elbe wurde folgende Stellungnahme abgegeben zum
zum Entwurf der Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans (WRRL)
Der
F�rderkreis "Rettet die Elbe" eV nimmt zum Entwurf des
Bewirtschaftungsplans f�r das Flussgebiet Elbe online Stellung. Wir
stimmen zu, dass der Beitrag auf den Webseiten der FGG Elbe �ffentlich
gemacht wird.
Hamburg, 22.6.2015
Dr. Klaus Baumgardt
Der F�rderkreis "Rettet die Elbe" eV begr��t den Fortschritt in der
Darstellung der Dokumente im online-Verfahren, die mit einem
Inhaltsverzeichnis in einer Seitenleiste eine leichtere Navigation in
den umfangreichen Dokumenten bieten. Dies sollte auch in allen
Download-pdf-Dokumenten eingef�hrt werden. Weiterhin sollten auch in
den pdf-Dateien Links zu Anh�ngen und Karten gelegt werden. Weitere
Verbesserungsvorschl�ge s. Kap. 9.
Kapitel 9 Zusammenfassung der Ma�nahmen zur Information und
Anh�rung der �ffentlichkeit, deren Ergebnisse und darauf zur�ckgehende
�nderungen des Plans
Nachvollziehbar sind Daten, Karten und ihre Kombinationen erst dann,
wenn die beh�rdlichen Da�ten mit denen aus anderen Quellen verglichen,
kombiniert und verrechnet werden k�nnen. Dazu m�ssen die Daten in
entsprechenden Formaten angeboten werden, Landkarten als originale
Arcview-Shapefiles, und Tabellen und Texte in allgemein �blichen
Office-Formaten.
Die Arbeit mit dem Ma�nahmenkatalog im Umfang von fast 800 Seiten w�re
unter den o.g. Bedingungen m�glich, als pdf-Datei verhindert es
Beteiligung der �ffentlichkeit.
Beispiele:
Die Ma�nahmentabelle im Datenbankformat k�nnte man �ber die Spalte mit
den p-K�rzeln mit der Klartexttabelle der Ma�nahmen verkn�pfen. Eine
Gew�sserkarte im shape-Format k�nnte man �ber die Wasserk�rper-ID mit
der Ma�nahmentabelle verkn�fen.
Kapitel 2.1.1 Belastungen und Auswirkungen auf den Zustand
Die Behandlung von Belastungen nach ihrer "Signifikanz" widerspricht
dem Prinzip, bestm�gliche Vermeidungs- und Reinigungsma�nahmen zu
ergreifen bzw. vorzuschreiben, um eine Verschlechterung der
Gew�sserqualit�t zu vermeiden bzw. dem Verbesserungsgebot zu folgen,
wenn dies technisch und wirtschaftlich durchf�hrbar ist. Das OVG
Hamburg hat die Einleitung von K�hlwasser im Durchfluss durch das
Kohlekraftwerk Moorburg als nicht rechtens erkannt, selbst wenn das
Gew�sser bei hohem Abflu� oder niedrigen Wassertemperaturen nicht
besonders empfindlich ist. Die Kreislaufk�hlung sei stets einzusetzen.
Das Urteil des OVG wird vor dem Bundesverwaltungsgericht angefochten,
welches den EU-Gerichtshof um eine Stellungnahme gebeten hat. Der
Spruch des EuGh und das daraus abgeleitete Urteil des BVerwG werden in
diesem Jahr erwartet. Der BWP kann deshalb nur vorbehaltlich dieser
Entscheidungen g�ltig werden bzw. m�sste ggf. revidiert werden.
Kapitel 2.1.6 Einsch�tzung sonstiger signifikanter anthropogener Belastungen
Im genannten Anhang A0-1 ist zum Sauerstoffhaushalt kein Dokument
erkenntlich eingetragen. Vermutlich sind die Arbeiten von Gaumert und
Bergemann gemeint, die von der FGG ver�ffentlicht wurden.
Es sollte klar benannt werden, dass mit der "hydromorphologischen
Ver�nderung" der seeschifftiefe Hafen und die Fahrrinne gemeint sind.
Der tiefe disphotische Wasserk�rper ist die Ursache, dass von oberhalb
eingeschwemmte Algen die Photosynthese einstellen, sich nicht
regenerieren und schlie�lich absterben. Das Sauerstoffdefizit bildet
sich, sobald Algen aus dem Oberlauf in den Hafen geschwemmt werden.
Dass das Minimum unterhalb des Hafens gemessen wird, liegt z.T. an der
Methode der Hubschrauberbefliegung, denn die Proben werden bei Ebbstrom
genommen. W�rde bei auflaufendem Wasser gemessen, l�ge das
Konzentrationsminimum ca. 10 km stromauf. Ein vollst�ndiges Bild des
Prozesses erh�lt man, wenn man die Daten der Dauermessstationen des
Instituts f�r Hygiene und Umwelt (Hamburg) hinzu zieht.
Hafen und Seewasserstra�e sie die pr�gende Belastung des
Tideelbe-Stroms. Unter dieser Pr�misse ist die "wirtschaftliche
Analyse" zu verstehen und geeignete Ma�nahmen im BWP vorzusehen.
Kapitel 2.2.2 Diffuse Quellen
Es fehlt ein Hinweis, wo die "Emissionsbetrachtung" dokumentiert ist.
Von der Europ�ischen Umweltagentur wurde ein "European Pollutant
Release and Transfer Register (E-PRTR)" herausgegeben, dass u.a.
Angaben der Stickoxid-Emissionen aus Verkehr, Gewerbe und
Geb�udeheizung enth�lt. Es ist zu pr�fen, ob zumindest in
Ballungsr�umen ganze Grundwasserk�rper mit Nitrat belastet werden.
Die optimistische Einsch�tzung, die Stickstoffeintr�ge aus der
Landwirtschaft seien zur�ckgegangen, ist mit Blick auf den zunehmenden
Anbau von Energiepflanzen (s. Wirtschafliche Analyse) zu �berpr�fen.
Weiterhin ist anhand des PRTR zu �berpr�fen, welche Belastungen von den
gro�en Viehhaltungen ausgehen. Die G�lle aus solchen Betrieben wird auf
landwirtschaftliche Fl�chen in weitem Umkreis verteilt.
Kapitel 5.1.1 Verbesserung von Gew�sserstruktur und Durchg�ngigkeit
Wenn die Durchg�ngigkeit der Elbe in Hamburg durch das Sauerstofftal
eingeschr�nkt ist, soll das auch in den Karten Abb.5.2 und Abb.5.4
gekennzeichnet werden, damit nicht der Eindruck entsteht, die Elbe sei
frei passierbar. Auch wenn Ma�nahmen im BWP nicht vorgesehen sind - die
von "Rettet die Elbe" in der AG Tideelbestrom vorgeschlagen wurden -
muss sichtbar sein, dass hier etwas getan werden muss.
In Anbetracht der F�lle der einzelnen Ma�nahmen kann nicht umfassend
Stellung genommen werden. Deshalb nur ein Hinweis zu Abb.5.2 aus
Ortskenntnis des Verfassers: der Fischpass an der Bille
(Schleswig-Holstein) ist nicht abgeschlossen, sondern in der Planung
strittig, das Wehr hat den Status "nicht durchg�ngig". Die Karte sollte
�berpr�ft werden, ob die Statusmeldungen aktuell und korrekt sind.
Kapitel 6.3.8 Sonstige Wassernutzungen
Bez�glich der wirtschaftlichen Analyse der Wassernutzung Schifffahrt
hat "Rettet die Elbe" erhebliche Einw�nde, sowohl was die
Herangehensweise betrifft als auch die verwendeten Daten.
Die WA stellt die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens Hamburg heraus
und erweckt damit vorbeugend den Eindruck, Belastungen der Gew�sser
m�ssten daher nach Artikel 4 Abs.7 im "�bergeordneten �ffentlichen
Interesse" hingenommen werden. Es ist jedoch im Kontext einer
EU-Wasserrahmenrichtlinie irrelevant, dass Hamburg statistisch der
gr��te deutsche Hafen ist. F�r die deutsche Wirtschaft ist vermutlich
Rotterdam wichtiger. Dass 261.000 Arbeitspl�tze (bundesweit, direkt und
indirekt) vom Hafen HH abh�ngen, beruht nicht auf einer gesicherten
Statistik, sondern auf einem von Hamburg bestellten, nicht
nachpr�fbaren Gutachten. Die Prognose, der Containerumschlag werde bis
2025 auf 27,8 Mio. TEU steigen, ist �berholt und wurde im letzten Jahr
von der Hamburg Port Authority selbst auf 15 Mio. TEU gesenkt. Damit
f�llt auch die Annahme von 14 Mio. TEU Hinterlandverkehr, wobei HPA
halb Europa als Hinterland betrachtet, wovon das Elbeeinzugsgbiet nur
einen winzigen Anteil hat. Kurz gesagt: die Propaganda der HPA hat in
der WA und im BWP nichts zu suchen.
F�r den Hafen Hamburg wird die Tideelbe in ihrer ganzen L�nge von 120
km signifikant und zunehmend belastet. Seit der Vertiefung 1999 mit
einem Aushub von 6 Mio. Kubikmeter hat sich das Volumen der
Unterhaltungsbaggerungen in Hamburg auf 6 Mio. Kubikmeter pro Jahr
verdoppelt. Die Baggerkosten von ca. 50 Mio. Euro werden durch die
Hafengeb�hren nicht gedeckt, insgesamt erwirtschaftet HPA ein Defizit
von j�hrlich 120 Mio. Euro. Eine WA sollte sich diesem Aspekt wirdmen.
FGG Elbe
Inhaltsverzeichnis
"Plan f�r die Elbe"