Förderkreis »Rettet die Elbe« eV
Nernstweg 22, 22765 HAMBURG, Tel.: 040 / 39 30 01
E-Mail: buero(bitte hier @ einsetzen)rettet-die-elbe.de
Volksbank Kehdingen EG-Balje, BLZ 200 697 86, Konto Nr. 4485 700
Pressemitteilung
Hamburg, den 14.4.2011
Umwelthauptstadt – Hamburg lügt sich grün
Ein „Zug der Ideen“ ... Wir hätten da ein paar bessere Ideen als der Senat!
Einen
„Zug der Ideen“ der Umwelthauptstadt Hamburg will der Senat auf Tour
durch Europa schicken. Vollgepackt mit Halbwahrheiten, Verdrehungen und
Lügen soll das europäische Volk glauben gemacht werden, Hamburg gehe
in eine umweltverträgliche Zukunft voran, und alle sollten sich dem
anschließen.
- Der Senat behauptet, städtisches Wachstum
werde nicht mehr in die grüne Umgebung getrie-ben, sondern bereits
verbaute Gebiete verdichtet und umstrukturiert. Paradebeispiel sei die
Ha-fencity. Der Senat unterschlägt, dass der Große Grasbrook mit 155 ha
vom Hafen erst an die City abgetreten wurde, nachdem die
Hafenerweiterung Altenwerder planfestgestellt war und 200 ha grüner
Freiraum versiegelt werden durften. Der Senat musste das Gebiet der
Hafencity mit hunderten Millionen Euro freikaufen, um Hafenbetriebe zu
verlagern und ihren Umzug zu bezahlen.
- Der Senat behauptet, die
Hafenenwicklung werde nach innen gerichtet. Der Senat verschweigt die
knallharte Hafenentwicklungsplanung: den Hafen ins grüne Moorburg zu
erweitern.
- Der Senat fälscht Statistiken, 70% des
Containerumschlags im Hafen werde umweltfreundlich mit der Bahn
transportiert. Wahr sind knapp 20%.
- Ein besonderes Anliegen der
BSU sind die Abgase aus Kreuzfahrtschiffen. In einem Trickfilm auf den
Seiten der Umwelthauptstadt legt ein Kreuzfahrtschiff an, und schwupp
stöpselt es seinen riesigen Stromstecker ins Empfangsterminal. Daraus
wird jedoch nichts, sondern der Senat wirbt vehement dafür, dass noch
mehr schwimmende Sonderabfallverbrennungsanlagen mit
Personenbeförderung (= Kreuzfahrtschiffe) Hamburg anlaufen.
- Auf
Betreiben des Senats wurde Hamburg mit Atomkraftwerken umzingelt und
ein riesiges Kohlekraftwerk in Moorburg gebaut. Den Ausbau der
regenerativen Energien mit einer Kapazität, die auch den Ballungsraum
Hamburg versorgen könnte, schiebt man den Nachbarländern zu.
- Wichtiger Teil der Propaganda des Senats ist die Ausstellung “Umwelt hat Geschichte”:
“Die
Ausstellung macht … deutlich, dass bei der Bewältigung unserer
hausgemachten Umweltprobleme von jeher das bürgerliche Engagement an
erster Stelle stand. Der Senat reagierte dann auf Bürgerproteste und
setzte sie in politische Entscheidungen um.”
Eine wohlmeinende
Regierung, die den Willen des Volkes umsetzt, und beim Klimaschutz gar
voran geht? Die Erfahrungen von der Cholera über Atomkraft bis zur
Elbvertiefung lauten, dass der Senat die Umweltprobleme aus
Skrupellosigkeit, Geldgier und Inkompetenz erst herbeiführt, bis er
nach Protesten der BürgerInnen sie zögerlich oder garnicht behebt.
Gemeinsam
mit anderen Klima- und Umweltschützern wird »Rettet die Elbe« den „Zug
der Ideen“ beim Einlaufen im Bahnhof Altona begrüßen und zeigen: Wir
hätten da ein paar bessere Ideen als der Senat!
Faltblatt "Umwelthauptstadt - Hamburg lügt sich grün"