Förderkreis »Rettet die Elbe« eV
Nernstweg 22, 22765 HAMBURG, Tel.: 040 / 39 30 01
E-Mail: buero(bitte hier @ einsetzen)rettet-die-elbe.de
Volksbank Kehdingen EG-Balje, BLZ 200 697 86, Konto Nr. 4485 700
Pressemitteilung
Hamburg, den 27.4.2016
Einvernehmlich an erster Stelle wurde im
Abschlussbericht des "Forum Sedimentmanagement und Strombau" (FOSUST)
im Juni 2015 gefordert, die Baggermengen zu vermindern. Stattdessen
baggert HPA mehr als zuvor und erhielt nun vom schleswig-holsteinischen
Umweltminster die Erlaubnis, jederzeit Baggergut in der Nordsee zu
verklappen, gegen begründete Argumente von Umweltschützern
http://www.rettet-die-elbe.de/Presse.php
http://www.rettet-die-elbe.de/elbvertiefung/baggerei/stellungnahme_tE3_end.pdf
Wir können diesen Wahnsinn nur mit der folgenden historischen Betrachtung unseres künstlerischen Mitarbeiters KB erklären:
Verklappt mein Hirn an der Biegung des Flusses -
Wie die Grünen ihren Verstand verloren
Fortschritt
Die Umweltbewegung und die aus ihr hervorgehenden Grünen bekamen nichts
geschenkt. Alles Wissen mussten sie sich selbst erarbeiten. Doch die
Geheimnisse von Behörden und Industrie wurden Schritt für Schritt
aufgedeckt und politische Forderungen daraus entwickelt.
Als Partei in den Parlamenten eröffneten die Grünen weitere Wege zu
Wissen, in Hamburg z.B. die "Kleine Anfrage" von (grünen)
Bürgerschaftsabgeordneten an den Senat. Es gab ja noch kein
Umweltinformations- bzw. Transparenzgesetz. So klug wurden die
norddeutschen Grünen, dass sie 1985 einen "Grünen Hafenkongress"
veranstalten konnten, zu dem das Amt für Strom- und Hafenbau seinen
Planungschef Heinz Giszas schickte, der prüfte, was diese Grünen so
drauf hatten.
Rückschritt 1
1997 bildeten SPD und Grüne eine Koalition. Die grünen
Bürgerschaftsabgeordneten durften ihrem Senat nicht mehr mit Kleinen
Anfragen ans Bein pinkeln – wer nicht fragt, bleibt dumm. Die Grünen
nahmen die Hafenerweiterung Altenwerder hin und stimmten der
Elbvertiefung zu. Sie baggerten daraufhin ihren hinderlichen
Sachverstand aus ihrem Kopf und verklappten das Hirn in der Elbe bei
Nesssand. Daraus entstanden die berüchtigten Sauerstofflöcher, aber von
der Ursache hatten die nun hirnlosen Grünen keine Ahnung mehr.
Rückschritt 2
Endlich wurden im Jahr 2007 die Grünen wieder in eine Koalition
eingeladen, diesmal von der CDU. Sie zierten sich nicht lange, den Bau
des Kohlekraftwerks Moorburg und eine erneute Elbvertiefung zu
unterstützen. Die Entsorgung des Resthirns wurde optimiert: statt die
Hirnschale aufzuklappen und mit Schaufelbaggern auszuräumen, wurde
durch eine kleine Bohrung durch den Gehörgang das schlickige Material
von modernen Hopperbaggern abgesaugt. So effektiv war die Methode, dass
im Jahr der Umwelthauptstadt 2011 die geplante Elbvertiefung mit keinem
Wort erwähnt, und Altenwerder als Naherholungsgebiet dargestellt wurde.
Rückschritt 3
Bevor die SPD die Grünen 2015 wieder in eine Koalition aufnahm, stellte
Landvogt O. "Gessler" S. seinen Hut auf die Stange, auf dem geschrieben
stand:
"Über 150.000 Arbeitsplätze sind mit dem Hafen und der Schifffahrt
verbunden. Dieser Wachstumstrend wird sich auch in den nächsten Jahren
fortsetzen. Dazu wird der Senat die erforderlichen Infrastruktur- und
Hafenausbaumaßnahmen vornehmen, damit der Hafen auch in Zukunft für die
Containerschiffe der neuesten Generation befahrbar ist."
Brav grüßten die Grünen den Hut auf der Stange und unterstützen eifrig
alle Wünsche der Hafenwirtschaft. Besonders wichtig war es ihnen,
"ökologisch belastende Kreislaufbaggerungen im inneren Ästuar der Elbe
zu vermeiden", indem Baggergut in die Nordsee statt bei Nesssand
verklappt werden sollte. Umweltsenator Kerstan beschwatzte seinen
Kollegen Habeck, das Einvernehmen Schleswig-Holsteins zu erteilen.
Kerstan sorgte sich, dass die "Tidepumpe" das verklappte Grünenhirn
wieder stromauf nach Hamburg schwemmen, wo es jemand finden und
wiederverwerten könnte. Die Schläue des Machterhalts wird übrigens
nicht im Hirn oder Rückenmark gebildet (beides ist weg), sondern in
einem noch nicht erforschten Organ des Politikerkörpers.
Rückschritt 4
Begeistert vom erfolgreichen Vorbild der hamburgischen wollen nun auch
die schleswig-holsteinischen Grünen ihr Hirn entsorgen, und zwar in die
Nordsee. Kritiker warnen, die Wirkung auf die Meeresumwelt sie nicht
abzuschätzen, so dass nach dem Vorsorgeprinzip man davon lassen solle.
Die schleswig-holsteinischen Grünen halten dem entgegen, ihr Hirn
stamme aus regionalem ökologischen Anbau und könne der Umwelt nicht
schaden.
Klaus Bärbel
Stellungnahme RdE an Umweltministerium S-H zum Antrag von HPA auf Verklappung in der Nordsee