Pressemitteilungen
Hamburg, den 26. März 2007
Geplante Elbvertiefung
Vertrauen wäre gut!
Angesichts der Demonstrationen gegen die
Elbvertiefung hat die „Initiative Zukunft Elbe“, ein Zusammengehschluss der
Elbvertiefungsbefürworter
– das Bundesverkehrsministerium, die Freie und
Hansestadt Hamburg, die Hamburg Port Authority, die Handelskammer Hamburg und
der Unternehmensverband Hafen Hamburg - die Gegner der Elbvertiefung aufgefordert, die Debatte zu entemotionalisieren
und zu versachlichen (Pressemeldung 19.3.2007).
Ja selbstverständlich, wir wollen alle schön
sachlich bleiben, warum sagen Sie uns das?
Die Elbvertiefer nehmen für sich in Anspruch, kühl
und sachlich zu sein, wohingegen die Elbeschützer ihre Gefühle nicht im Griff
hätten und mit Fackeln auf dem Deich randalierten, ohne genau zu wissen,
weshalb. Die sollten erstmal die 23 Aktenordner Planunterlagen lesen.
Wer von anderen Versachlichung fordert, hat es
nötig. Die Elbvertiefer können ihre Emotionen kaum verbergen, einerseits die
Vorfreude auf das Zerstörungswerk, andererseits die Angst, die Elbeschützer
könnten es verhindern oder verzögern. Die Wucht der Gefühle wird in den
Anträgen offenbar, den Planfeststellungsbeschluss sofort vollziehen und
vorgezogene Teilmaßnahmen durchführen zu dürfen. Dies nicht nur, weil es so
praktisch ist, ein wenig vorzuarbeiten, sondern ausdrücklich als Vertrauen
erweckendes Signal an die Reeder, um sie bei der Stange zu halten, wenn durch
eine gerichtliche Auseinandersetzung die Elbvertiefung verzögert würde.
Die Gegner der Elbvertiefung werden letztlich vor
Gericht versuchen müssen, das Vorhaben zu verhindern. Zu eindeutig haben sich
die Behörden festgelegt, ihren Plan durchzusetzen. Der Rechtsweg ist Teil des
Verfahrens, was Behörden und auch Reedern für ihre künftigen Dispositionen klar
ist.
Der Antrag auf vorgezogene Teilmaßnahmen und
Sofortvollzug untergräbt das Vertrauen der Einwender in den Rechtsstaat, da
erst eine gerichtliche Prüfung über die Rechtmäßigkeit des Vorhaben
entscheidet.
Man sollte offen darüber sprechen, dass beim Thema
„Elbvertiefung“ auf allen Seiten Emotionen im Spiel sind. Vertrauen ist eines
der wichtigsten Gefühle, das von den Elbvertiefern bei den Reedern einseitig
gefördert wird, bei den Gegnern der Vertiefung aber wird Mißtrauen geschürt.
Wie wäre es – zur Versachlichung der Debatte – mit
einer vertrauensbildenden Maßnahme, nämlich die Anträge auf vorgezogene
Teilmaßnahmen und Sofortvollzug zurückzuziehen?