Hamburger Abendblatt vom 4.2.99 



Elbvertiefung zwischen Tinsdal und Köhlbrand 

Verdoppeln sich die Kosten auf 40 Millionen? 

Die geplante Vertiefung der Elbe wird offensichtlich teurer als bisher angenommen. Nach Informationen des Abendblatts sollen sich die Kosten für den von Hamburg zu bezahlenden Stromabschnitt zwischen Tinsdal und dem Köhlbrand von 20 auf 40 Millionen Mark verdoppeln. 
Grund soll vor allem sein, daß nach der Vertiefung der Fahrrinne die auf dem Elbtunnel liegende Deckschicht aus Sand wegen veränderter Strömungsverhältnisse weggespült wird. Um dies zu verhindern, müßte die gesamte Tunnelstrecke mit schwerer Hochofenschlacke abgedeckt werden. 
Schon in der Vergangenheit war dieses Verfahren angewandt worden, weil die Deckschicht über der Tunneldecke in der Nähe der Ufer von der Strömung abgetragen worden war. Unvorhergesehen teurer sollen auch die Ausgaben für ökologische Ausgleichsflächen, zum Beispiel das Schaffen neuer Flachwasserzonen, geworden sein, heißt es. 
Der Bund soll darüber hinaus die Hansestadt gebeten haben, ihm mit einem zinslosen Kredit in Höhe von 37 Millionen Mark aus einem finanziellen Engpaß bei den Kosten des Ausbaggerns "seiner" Stromstrecke von Tinsdal bis zur Mündung zu helfen. Insgesamt werden für diesen Abschnitt Kosten von 200 bis 220 Millionen Mark genannt. 
Die Wirtschaftsbehörde wollte die Zahlen weder bestätigen noch dementieren. Über Drucksachen gebe man vor der Senatsbefassung keine Auskunft, so Behördensprecher Bernd Meyer. 
Nach der Vertiefung sollen Schiffe mit bis zu 12,80 Meter Tiefgang (jetzt 12,30 Meter) jederzeit die Elbe befahren können.   (scho) 

Lesen Sie bitte auch: Grünes Licht für umstrittene Elbvertiefung 
vom 3.2.1999 

 © 4.2.1999, Ein Service vom Hamburger Abendblatt 



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