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(040) 6461-84 14          Hamburg, 10.08.1999/ros
3. EIbe-Colloquium der Michael Otto Stiftung / Elbe-Erklärung 

Sehr geehrter Herr Nix, 

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 18. Juli 1999, das Herr Dr. Otto mit der Bitte um Beantwortung an die Geschäftsführung der Stiftung weitergeleitet hat. 

Grundsätzlich ist es richtig, daß jeder Fluß als komplexes, zusammenhängendes System zu betrachten ist. Unbestritten ist aber auch, daß bestimmte Flußabschnitte nicht nur aufgrund ihrer morphologisch-ökologischen Struktur zu unterscheiden sind, sondern auch bezüglich der durch Landnutzung, Besiedelung und Schiffahrt verursachten Einflüsse und Gegebenheiten. 

In der sogenannten Elbe-Erklärung wurde der Elbabschnitt zwischen Magdeburg und Lauenburg nur deshalb gesondert betrachtet, weil sich hier die einmalige Chance eröffnet, durch die Nutzung der parallel verlaufenden Kanalroute einen sinnvollen Kompromiß zwischen Naturschutz- und Wirtschaftsinteressen herzustellen. 

Darüber hinaus betrachtet der Kriterienkatalog der gemeinsamen Arbeitsgruppe "Elbe-Erklärung" den gesanten Elbverlauf von der Gebirgsstrecke an der tschechischen Grenze bis hin zu der Unterlaufstrecke bei Geesthacht. 

Gerne leiten wir die uns überlassenen Unterlagen "Ein Plan für die Elbe - Vorschläge für ein internationales Abkommen zur Sanierung der Elbe" an den Leiter der genannten Arbeitsgruppe weiter. 

Mit freundlichem Gruß 

 Ulrike Weßel 

 

 

Genau das, was wir kritisierten, wird uns als Antwort entgegengehalten, die Michael-Otto-Stiftung betrachte "den gesamten Elbverlauf ...bis hin zu der Unterlaufstrecke bei Geesthacht" . Unterhalb von Geesthacht beginnt erst der tidebeeinflußte Unterlauf auf einer Strecke von ca. 120 Stromkilometern. Dies entspricht 10% der Flußlänge und 10% des Einzugsgebiets. Von einer Stiftung, die "Elbe-Erklärungen" abgibt, erwarten wir, daß sie sich mit den Problemen auch der Unterelbe auseinandersetzt. 

Was die Stiftung davon abhält, genauer auf die Unterelbe und Hamburg zu schauen, geht aus dem Brief ebenfalls hervor. Bei Hafenerweiterung, Elbvertiefung, Zuschüttung des Mühlenberger Lochs und Projekten wie demnächst einer Autobahn-Elbquerung gibt es keinen "sinnvollen Kompromiß zwischen Naturschutz- und Wirtschaftsinteressen". Wenn es hierüber zum Streit kam, hat sich die Stiftung herausgehalten. Bis auf die einmalige(!) Chance zwischen Magdeburg und Lauenburg wird die Stiftung nicht mehr viel zu tun haben, und selbst dort gehen Wirtschaft und Bundesverkehrminister auf Konfrontationskurs. 

Die Vogel-Strauß-Politik der Stiftung schadet zunächst den Gebieten, in denen vermeintlich sowieso nichts mehr zu retten wäre, am Ende aber auch dem Reservat Elbaue, das man vor dem Zugriff von Wirtschaftsinteressen sicher glaubte. Dann nützt der Stiftung ihr Geld und Ansehen nichts mehr. Die Stiftung sollte sich daher eine Strategie für Konflikte überlegen. Was das bedeutet, kann sie aus den Beispielen am Unterelberaum lernen. Und Herr Dr. Otto braucht dazu nur aus einem seiner Fenster zu gucken.


 

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schnappfisch

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