Die Anträge von "Rettet die Elbe" wurden pflichtgemäß vom Vorstand den Aktionären mitgeteilt. Daraufhin überließ uns ein Aktionär seine Stimmrechte und begründete dies wie folgt: 

Norddeutsche Affinerie AG 

Herrn 
Dr. Werner Marnette 
-Vorsitzender des Vorstandes- 
Hovestr. 50 
20539 Hamburg 

Sehr geehrter Herr Dr. Marnette, 

als Aktionäre der Norddeutschen Affinerie liegen uns für die am 04. April d. J. stattfindenden Hauptversammlung drei Gegenanträge zu verschiedenen Punkten der Tagesordnung vor. Diese Gegenanträge befassen sich insbesondere mit den Lieferbeziehungen der Norddeutschen Affinerie zu einem Lieferanten, nämlich der Ok-Tedi-Mine auf Papua-Neuguinea. 

Da wir selbst aus terminlichen Gründen nicht an der genannten Hauptversammlung teilnehmen können, haben wir uns nach hinreichender Prüfung des Sachverhaltes dazu entschlossen, dem Förderkreis "Rettet die Elbe e.V." als Antragsteller die auf uns in der Hauptversammlung entfallenden Stimmen zu übertragen. Die Prüfung des zur Rede stehenden Sachverhaltes umfasste neben den Zusammenfassungen von diversen Gutachten zur Problematik der Oki-Tedi-Mine auch die Berichterstattung zu diesem Thema in diversen Wirtschaftszeitungen des südostasiatischen Raumes. Die Schlussfolgerung aus den uns zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Infomationen kann nur die schnellstmögliche Schließung der Ok-Tedi-Mine sein. Dies gilt insbesondere auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass, die Schäden die in der Region infolge der Gewinnung von Kupfererz durch die Ok-Tedi-Mine verursacht werden, bis weit in unser Jahrhundert reichen werden. 

Der Stellungnahme der Verwaltung können wir in diesem Zusammenhang daher nicht folgen. 

Es ist zwar begrüßenswert, dass die Norddeutsche Affinerie an ihren Standorten hinsichtlich des Umweltschutzes einer der führenden Kupferproduzenten der Welt ist. Dies entlässt aber die Gesellschaft nicht aus der Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass die Gewinnung der für die Norddeutsche Affinerie notwendigen Rohstoffe so erfolgt, dass sie möglichst sozial- und umweltverträglich erfolgt. Beide Voraussetzungen sehen wir bei der Oki-Tedi-Mine nicht erfüllt. Da Sie selbst in Ihrer Begründung schreiben, dass die Norddeutsche Affinerie über keine eigenen Erzvorkommen verfügt, sehen wir strategisch nur die Möglichkeit, dass die Norddeutsche Affinerie sich an langfristig rentablen Kupfererzminen, die auch umwelt- und sozialverträglich arbeiten können, beteiligt und somit auch über ihre Finanzbeteiligung Einfluß auf die Produktionsbedingungen nehmen sowie ihre Rohstoffversorgung sichern kann. Außerdem würde eine solche Strategie auch langfristig den Absatz der von der Norddeutschen Affinerie erzeugten Produkte sichern, weil alle Seiten von einer solchen Vorgehensweise etwas hätten. 

Mit freundlichen Grüßen 

 

XXX 



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