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Aktuelle Meldung:
Hamburg, 10. April 2007
Müllkraftwerk für die Norddeutsche
Affinerie (Affi)mit Fragezeichen
Der Förderkreis "Rettet die Elbe" eV hat bei der
Umweltbehörde Einwendungen gegen den Antrag erhoben, ein mit
sogenanntem Ersatzbrennstoff befeuertes Kraftwerk auf der Peute in
Hamburg zu bauen, um die Affi mit Strom zu versorgen.
Grundsätzlich wird anerkannt, dass die Affi wegen ihres hohen
Verbrauchs aus einem Wärmekraftwerk bedient wird. Relativ zum
heutigen Zustand könnte das beantragte Kraftwerk ein Vorteil
sein.
- Die vorgelegten Pläne jedoch weisen nicht
schlüssig
nach, dass nicht andere erhebliche Nachteile entstehen, und dass die
für die Umwelt verträglichste Form für ein
werkseigenes Kraftwerk gefunden wurde.
Der Ersatzbrennstoff (EBS)
Beim Sortieren von Bauschutt, dem Inhalt der „Gelben
Tonne“ und anderen Abfällen bleiben nicht stofflich
verwertbare, brennbare Reste zurück, der sogenannte
„Ersatzbrennstoff“. Ca. 800 000 t EBS pro Jahr
sollen verbrannt werden. Die geplante Anlage
wäre damit eine der größten ihrer Art in
Deutschland. Woher der EBS kommen soll, erklären die
Antragsteller nicht. Falls jedoch der EBS aus
größerer Entfernung aquiriert und mit Lkw (nur diese
Option wird in den Plänen genannt) hierher transportiert
werden müsste, wäre dies nicht
umweltverträglich.
- Die Herkunft des EBS ist offenzulegen, und es ist zu
erläutern, wie ihr Plan mit den
Abfallwirtschaftsplänen der Stadt Hamburg konform geht.
Kühlwasser aus der Elbe
Wie sich die Abwärmeeinleitung in die Norderelbe auf die
Wasserqualität auswirkt, wurde in einem Gutachten des DHI
modelliert. Als Randbedingung wurde ein Zustand der Elbe aus dem Sommer
2003 gesetzt, mit niedrigem Oberwasserzufluss, Wassertemperaturen
deutlich über 20 °C und Sauerstoffgehalt unter 3 mg/l.
Die Gutachter betonen: "Dieser extreme Klimazustand hat ein
Wiederkehrintervall von 1000
Jahren." Diese Einschätzung ist abenteuerlich, da in den
letzten 7
Jahren im Sommer niedrige Oberwasserspenden die Regel geworden sind,
dabei Wassertemperaturen über 25 °C gemessen wurden
(in 2006 bis 27 C), und durch das von der Elbvertiefung bedingte
Algensterben im Hafen "Sauerstofflöcher" über mehrere
zusammenhängende Tage auftraten. Nach den Modellierungen der
Klimaforschung und in Anbetracht der geplanten erneuten Elbvertiefung
werden kritische Situationen in der Elbe zunehmen. Sollte die Option
"Kühlwasserableitung" weiter verfolgt werden, muss die
Simulationsrechnung unter realistischen Randbedingungen wiederholt
werden.
Die Umweltbehörde muß die
Umweltverträglichkeit im Zusammenhang mit zwei weiteren an der
Süderelbe geplanten Kraftwerken beurteilen, bei denen die
Abwärme ebenfalls in die Elbe abgeleitet werden soll. Werden
alle drei Projekte verwirklicht, werden die Norder- und
Süderelbe für Fische über erhebliche
Zeiträume abgeriegelt und zur tödlichen Falle.
- Grundsätzlich sind Kühltürme als
alternative
Abwärmeabfuhr umweltverträglicher.
Fischsterben
Die Kühlwasserentnahme wird trotz der geplanten
Schutzeinrichtungen zu großen Verlusten bei Fischen
führen. Besonders ins Meer abwandernde Jungfische (Stinte,
Meerforellen) werden die Entnahmestelle weder umgehen noch sich vom
Rechen befreien können.
Text der Einwendung