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Pressemitteilungen

Hamburg, den 31. Mai 2007

Sauerstoffloch im Hafen. Der Elbe geht die Luft aus!

Der Sauerstoffgehalt in der Unterelbe ab Hafen Hamburg hat den Wert von 3 Milligramm Sauerstoff pro Liter Wasser seit Dienstag, 29. Mai, unterschritten. An den Dauermessstationen Blankenese und Seemannshöft liegt die Konzentration seit 2 Tagen unter der fischkritischen Marke.

Seit dem Sommer 2000 werden wieder Sauerstofflöcher in der Tideelbe über längere Zeiträume beobachtet. In der Zeit vor 1990 war die Einleitung schlecht geklärter Abwasser verantwortlich, z.B. aus der Kläranlage Köhlbrandhöft. Die Ursachen hierfür sind heute: Elbvertiefungen, Vernichtungen von Flachwassergebieten, die ständigen Unterhaltsbaggerungen und das Schlickeggen im Flusslauf.

Vor Pfingsten hatte sich in der Elbe oberhalb von Geesthacht eine für die Jahreszeit typische Algenblüte entwickelt, wie an den Werten der Messstation Bunthaus abzulesen ist (auch in den Nebenflüssen Alster und Bille erblühten die Algen). Wird diese lebende und Sauerstoff produzierende Biomasse in die Tideelbe geschwemmt, stirbt sie leider im seeschifftiefen dunklen Wasser komplett ab. Die tote Biomasse wird von Bakterien unter Sauerstoffverbrauch zersetzt. Die Natur wird in Hamburg zu Dreck gemacht!

Fische, die nicht rechtzeitig in sauerstoffreichere Gebiete oberhalb bzw. unterhalb des Hafens fliehen, müssen ersticken. Jetzt sind vor allem Jungfische von Stint und Meerforelle betroffen, die bei ihrer Wanderung ins Meer den Hafen durchqueren müssen. Entsprechend weniger erwachsene Fische werden zum Laichen in die Flüsse und Bäche zurückkehren – eine Spirale abwärts.

Ungewöhnlich früh ist es in diesem Jahr zu Sauerstoffmangel gekommen. Im letzten Jahr trat das erste Sauerstoffloch erst Ende Juni ein, gegen Ende September, ein ebenfalls ausserordentlicher Zeitpunkt, wurde die letzte Mangelperiode beobachtet. Die zufällige zeitliche „Streuung“ der Sauerstofflöcher ist ein Indiz, dass die Vertiefung von Fahrrinne und Hafen das Gewässer so empfindlich gemacht haben, dass kleine Anstöße durch Algenblüte, Wassertemperatur und/oder Oberwasserzufluss den Sauerstoffhaushalt kippen können.

Mit der derzeit geplanten Elbvertiefung würde sich die Situation weiter verschärfen. Die Wirtschaftsbehörde lässt in ihren Planunterlagen den Zusammenhang von Sauerstoffhaushalt und Vertiefung verleugnen. Wie lange wollen sich die übrigen HamburgerInnen das noch gefallen lassen?


schnapp2.gifwie das Sauerstoffloch entsteht und welche Folgen es hat
schnappfisch

Förderkreis »Rettet die Elbe« eV


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