Pressemitteilungen
Hamburg, den 8.Juli 2010
Der Elbe geht die Luft aus
Sauerstoffloch 2010
Fischsterben ist zu befürchten!
Seit Montag, dem 5. Juli 2010, sind die Sauerstoffgehalte im Wasser des
Hamburger Hafens unter von 6 mg/l gefallen. Heute, 8.Juli, vermelden
die Messstationen Seemannshöft und Blankenese einen
Sauerstoffgehalt unter der fischkritischen Grenze 3,0 mg/l. Der gesamte
Hafen ist für Fische eine tödliche Zone bzw. ein
unüberwindliches Hindernis bei ihren Wanderungen.
Seit der letzten Elbvertiefung 1999 wird dies beobachtet. Die
Umweltbehörde redete sich damit heraus, durch
übermäßigen Eintrag von Pflanzennährstoffen
würden die Algen in der Elbe oberhalb Hamburgs
übermäßig wachsen, hier absterben, und ihre Leichen
unsere Elbe verschmutzen. Dieser These widerspricht »Rettet die
Elbe«.
Die Algen sterben durch die Dunkelheit des seeschifftiefen
Gewässers und aus Mangel an Flachwasser-Lebensraum. Dafür ist
die Stadt Hamburg - durch die wiederholten Elbvertiefungen - selbst
verantwortlich.
»Rettet die Elbe« fordert seit langem, dass die Struktur
der Unterelbe im Hamburger Raum durch die Schaffung von
Flachwassergebieten verbessert werden muss. Das Bett der Alten
Süderelbe von Moorburg bis zum Köhlfleet sollte als Bypass
zum Hafen wieder hergestellt werden, und durch ein zweites Sperrwerk am
Südende der Billwerder Bucht sollte diese wieder von der Tide
durchströmt und als Flachwasser freigehalten werden. Derartige
Pläne werden in der Umweltbehörde nicht gemacht. Mit
Hochdruck dagegen wird in der Wirtschaftsbehörde an der weiteren
Elbvertiefung gearbeitet, um den Fluss Elbe endgültig zu ersticken.
Durch neuen Wärmelastplan musste das Kraftwerk Tiefstack wegen der
jetzigen Situation bereits gedrosselt werden. Das in Bau befindliche
Kraftwerk Moorburg müsste seine Kraftwerksleistung seit Montag
drosseln, seit heute dürfte es überhaupt kein Kühlwasser
mehr einleiten.
wie das
Sauerstoffloch entsteht und welche Folgen es hat
Workshop Sauerstoffhaushalt der ARGE Elbe, 22. 4. 2008