Ein Blaualgenteppich auf der Alster gefährdet Mensch und Tier, die mit ihm in Berührung kommen, warnt die Umweltbehörde. Doch nun droht eine Umweltkatastrophe in der Elbe, wenn die gewaltige Algenmasse dorthin abfließt. Hatte die Umweltbehörde bisher den Eintrag von Algen durch die Oberlieger in die Tideelbe als Ursache für das Sauerstoffloch ausgemacht, liegt die Wurzel des Übels viel näher, in der Hansestadt.
Nur zögernd erholt sich die Elbe momentan von dem Sauerstoffloch (weniger als 3 mg Sauerstoff pro Liter Wasser) der ersten beiden Juli-Wochen. Seitdem werden zwischen 4 und 5 mg/l gemessen, und eine zügige Erholung auf gesunde 6 mg/l ist nicht in Sicht. Ein Algenschub aus der Alster wäre das Kippelement, das die Elbe für den ganzen Sommer k.o. schlägt. Es ist höchste Zeit, dass die Elbe wieder in den Fokus der Umweltbehörde rückt. Die Elbe ist „too big to fail“!
Der Förderkreis »Rettet die Elbe« eV fordert, die Alster so lange aufzustauen, bis die Blaualgenblüte abgeklungen ist. Werden die Keller auf der Uhlenhorst dabei überschwemmt, ist der Schaden eher zu ertragen, als wenn die Elbe während der Cruise Days umkippt, in denen die ganze Welt auf die Metropole blickt.
Eine nachhaltige Lösung des Problemkomplexes Alster – Elbe ist erreichbar, wenn die Entscheider zu einem Paradigmenwechsel bereit sind, die Alster als urbanes und urban genutztes Gewässer zu priorisieren. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Die Injektion von Dünnsäure und Grünsalz könnte die Alster in ein Premium-Badegewässer transformieren. Pathogene Keime und Algen würden effektiv unterdrückt, das Wasser erhielte transluzente Qualität und könnte unbedenklich in die Elbe fließen.
Baden in der Alster wird das Baden in der Elbe ersetzen. Letzteres gehört ja eher in die Badegewässer-Kategorie „suizidal“. Wasserleichen von leichtsinnigen Elbeschwimmern oder vom Schwell der Containerriesen weggerissenen Kindern wird es nur noch zum Schauder in musealen Kabinetten geben, und die Hafenbehörde kann sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Die ganze Außenalster als Badesee – eine Vision, für die der Senat Courage braucht. Erkennt er die win-win Situation, oder behalten kleinliche Bedenkenträger die Oberhand?
Förderkreis »Rettet die Elbe« eVNernstweg 22, 22765 Hamburg, Tel.: 040 / 39 30 01, foerderkreisrettet-die-elbe.de |
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