Pressemitteilungen
Hamburg, den 15. Juni 2011
3.Umweltdialog „Elbe ohne Sauerstoff - Hamburgs blaues Gold – Leben mit Wasser“
Die Elbe steht gerade kurz vor dem Tode, ihre Teilnahme am 3.
Umweltdialog der Umwelthauptstadt ist deshalb nicht möglich. Ihr
Sauerstoffgehalt hat sich zum Extremniedrigwert von ca. 1 mg/l
entwickelt. Wie die Grafik aus dem Gewässergütemessnetz des Instituts
für Hygiene und Umwelt, Hamburg, an der Station Seemannshöft zeigt, ist
seit dem 7. Juni 2011 der Sauerstoffgehalt unter 2 mg/l bis nahezu an
Sauerstofffrei gefallen.
Der gesamte Hafen ist ab dem Grenzwert von 3 mg/l für Fische eine
Todes-Zone bzw. ein unüberwindliches Hindernis bei ihren Wanderungen.
Im Speakers Corner des Umweltdialogs wird Herr Thomas Gaumert von der
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt unter dem Titel „Die Elbe holt
Luft – Sauerstoffloch – ökologische Barriere“ referieren. Ob er
allerdings die jetzige Situation und ihre Ursachen darstellen wird, ist
mehr als fraglich.
In den „Abwasserjahrzehnten“ bis Ende der 1980er Jahre beschuldigte die
Stadt Hamburg die Oberlieger DDR und CSSR als Verursacher. Hamburg
könne nichts dagegen machen (das unzulängliche „Klärwerk“ Köhlbrandhöft
verschwieg man gerne). Die Industriebetriebe der DDR wurden abgewickelt
und die kommunalen Kläranlagen auf den Stand der Technik gebracht. Doch
die Sauerstofflöcher tauchten seit der letzten Elbvertiefung 1999
wieder auf.
Die Umweltbehörde recycelte ihre abgedroschene Ausrede, die Oberlieger
würden übermäßig Pflanzennährstoffe in die Elbe leiten und damit
Algenblüten heranzüchten, die hier absterben, so dass ihre Leichen
unsere Elbe verschmutzten. Hamburg könne nichts dagegen machen.
»Rettet die Elbe« stellt fest, dass die Algen lebend und Sauerstoff
produzierend in Hamburg ankommen und erst durch die Dunkelheit des
seeschifftiefen Gewässers und aus Mangel an Flachwasser-Lebensraum
sterben. Dafür ist die Stadt Hamburg - durch die wiederholten
Elbvertiefungen und Vernichtung von Flachwassergebieten - selbst
verantwortlich.
»Rettet die Elbe« will im Dialog mit der Umweltsenatorin Frau Blankau
keine Ausflüchte hören, sondern wie sie die Struktur der Unterelbe im
Hamburger Raum durch die Schaffung von Flachwassergebieten verbessern
will. Das Bett der Alten Süderelbe von Moorburg bis zum Köhlfleet
sollte als Bypass zum Hafen wieder hergestellt werden, und die
Billwerder Bucht sollte durch ein zweites Sperrwerk am Südende wieder
von der Tide durchströmt und als Flachwasser freigehalten werden. Vor
allem aber will »Rettet die Elbe« von Frau Blankau hören, dass sie auf
die Elbvertiefung verzichtet, um die Elbe am Leben zu erhalten.
wie das
Sauerstoffloch entsteht und welche Folgen es hat
Sauerstoffloch - eine ökologische und politische Analyse