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Bergbau auf Neuguinea



Neuguinea liegt auf dem nördlichen Rand der australischen Erdplatte. Wo sie mit der pazifischen Bodenplatte zusammenstößt, faltete sich das zentrale Gebirge als Rückgrat auf. Die pazifische Platte wird nach unten gepresst und schmilzt auf dem Weg ins Erdinnere. Das geschieht nicht gleichmäßig, so dass riesige Magma-Tropfen aus der Schmelzzone aufsteigen. Kommen sie der Oberfläche nah, entstehen Vulkane. Um die Magmaöfen wird Tiefenwasser unter hohem Druck erhitzt. Sogar sonst schwerlösliche Salze von Schwermetallen gehen dadurch in Lösung. Durch Risse und Kapillaren steigt die Lösung auf, erkaltet im überliegenden Gestein , und scheidet die Minerale aus. So bildeten sich Erzlager auf Neuguinea, und tun es noch heute. Auf der Insel Lihir wird Gold aus einem Krater gefördert, der noch warm ist.

Die Bronzezeit, die Eisenzeit, überhaupt die Idee "Metall" erreichten den australische Kontinent und die Pazifikinseln nicht. Die Idee "Bergbau" hingegen war den Papuanern vertraut. Passende Steine für Werkzeug hebt man nicht schlicht vom Boden auf. Harrer beschreibt das Vorgehen der Dani, geeignete Steine aus einem Steinbruch zu gewinnen. Die Dani leben westlich der Star Mountains, damals holländische Kolonie. Ein Fels wurde an seinem schwachen Punkt durch ein Feuer erhitzt, wenn nötig mehrere Tage lang. Dann wurde er mit Wasser abgeschreckt und kleinere Stücke abgesprengt, die zu Äxten, Messern und Pfeilspitzen geformt werden konnten. Vor der Einführung des Schiesspulvers vor 400 Jahren wurde im europäischen Bergbau genau so verfahren. 

Unter deutscher Kolonialherrschaft wagten sich Geologen weit stromauf den Sepik Fluss auf der Suche nach Mineralien. Der zweite Weltkrieg unterbrach solche Unternehmungen. Als die Japaner Neuguinea angriffen, verteidigten England und die USA das Gebiet bereits mit dem Hintergedanken, ihre Schatztruhe zu schützen. Im folgenden Kalten Krieg wurde es als strategische Reserve betrachtet. 

Die Panguna Mine auf Bougainville war das erste große Bergbauprojekt. Die britisch-australische Firma Rio Tinto Zinc machte alles falsch. Sie zahlte keine Entschädigungen an die Landbesitzer. Die Arbeitskräfte wurden von auswärts angeheuert, eine koloniale Praxis, die immer ernste Konflikte provozierte. Die australische Kolonialverwaltung hatte das Projekt sehr großzügig genehmigt. Das enorme Abfallaufkommen, das mit Kupferminen immer einhergeht, wurde in einen Fluss und das Meer geschüttet. Damit wurden die lokale Gartenbaukultur und Fischerei unmöglich gemacht. Unruhen auf Bougainville wuchsen sich zu einem Bürgerkrieg aus, wegen dem die Mine 1989 geschlossen wurde. Die Hamburger Hütte Affi war einer der Kunden, der gerade rechtzeitig Ersatz fand: Ok Tedi.

Das Gold- und Kupferlager im Berg Fubilan am oberen Ok Tedi wurde von Kennecott, einer US-Firma, entdeckt. Aber Kennecott zog seinen Anspruch zurück, als die Verhandlungen mit der unabhängigen Regierung von PNG scheiterten, die entschlossen war, ein besseres Geschäft zu machen als die australische Kolonialverwaltung. Broken Hill Proprietary (BHP) und Konsorten stiegen ein, weil die Erzvorräte dreimal höher geschätzt wurden als es Kennecott tat, und der Goldpreis gerade stieg. BHP vermied die meisten Fehler, aber es stellte sich heraus, dass der Umweltschaden dergleiche war. Die Regierung hatte OTML auferlegt, einen Damm zu bauen, um die Erzreste (tailings) zurückzuhalten. 1984 wurde der begonnene Bau durch einen Erdrutsch zerstört. Ein Tailings-Damm wurde für nicht machbar erklärt, und aller Abfall seitdem in den Ok Tedi geschüttet. 

Ok Tedi war der Grund, ein Bergbaugesetz zu schaffen, es war die erste Übung der Umweltgesetzgebung in PNG, es wurde als Eckstein der wirtschaftlichen Entwicklung betrachtet, und es wird das erste Modell einer regulären Minenschließung sein. Was immer am Ok Tedi passiert, wird zum Präzedenzfall anderer Bergbauprojekte. Was "Wiederherstellung" bedeutet, wird im Minenschließungsplan definiert. Andere Länder, in denen unter tropischen Bedingungen Bergbau betrieben wird, werden auf das Beispiel PNG sehen.



Seite erstellt April 2001
letzte Änderung Februar 2003

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